Geschichte des Gebäudes
Das ortsbestimmende Gebäude, die ehemalige Hofmarkmühle in Pähl, ist sicher über 400 Jahre alt. Ursprünglich zum unteren Schloß gehörend, war die Korn- und Sägemühle im Besitz des Freiherrn von Berndorf. Nach einer wechselvollen Geschichte und mehreren Umbauten erhielt das Gebäude 1812 die heutige Architektur. Der Mühlenbetrieb wurde erst ca. in der Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt.
1992 erwarb der Kunsthändler Siegfried Kuhnke das denkmalgeschützte Anwesen. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurde es komplett renoviert und saniert und einer neuen Bestimmung zugeführt.
Besonders hervorzuheben ist die geschmackvolle Integrierung adäquater antiker Bauelemente durch den Besitzer und der besonders sensible konservierende Umgang mit dem bedeutenden Baudenkmal.
Das Mühlengebäude ist in der Denkmalliste von Oberbayern, Gemeinde Pähl, als „Ehemaliges Hauptgebäude der Mühle, bezeichnet 1812“ aufgeführt. „Der geschlossene zweigeschossige Rechteckbaukörper hat eine Breite von 17 m und eine Länge von 21,6 m. Er wird von einem symmetrischen Satteldach von 49° Neigung abgeschlossen. Der fünf Fensterachsen breite Westgiebel des Wohnteiles ist mit einem knapp gemauerten Ortgang repräsentativ ausgebildet, während der Ostgiebel über dem in Tuffstein gemauerten Wirtschaftsteil mit Holz verschalt ist und einen größeren Dachüberstand aufweist.“ („Der Bauberater“, S. 22)
Der Verputz des Hauses wurde abgeschlagen und nach den alten Vorlagen in Kammzugputztechnik originalgetreu erneuert. Die Kastenfenster und die teilweise kassettierten Türen sind eingefasst mit den für die Gegend typischen Faschen. Die Fensterläden und Türen aus dem 19. Jahrhundert, im originalen „Müllerblau“ gehalten, schmücken das repräsentative Haus.
Als Nischenfigur eine Marmorbüste „Die schöne Müllerin“. Darunter ein gemauertes altes Müllerschild mit Wassermühlrad, Initialen W.M. (Willi Müller) und der Jahreszahl 1812.
Die Dachplatten, alte Biberschwänze aus der Zeit, wurden 1993 abgenommen, gereinigt und neu eingedeckt. Zwei wertvolle antike Ausleger zieren das Bauwerk. Ein schmiedeeiserner, teilweise vergoldeter Renaissance-Ausleger auf der Südseite. Auf der Nordseite ist ein prächtiger Louis-Seize-Ausleger angebracht, der auf die Gastwirtschaft verweist.